00A

Dominique Somers’ Werk 00A besteht aus einer bemerkenswerten Zusammenstellung gefundener Bilder. Der Titel der Serie bezieht sich auf die Startmarkierungen, die zwischen den Perforationslöchern auf dem Vorspann eines 35-mm-Fotofilms gedruckt sind. Somers sammelt seit Jahren die ersten, automatischen Belichtungen, die auf diesem 00A-Bildrahmen des Negativstreifens gemacht wurden. Sie sind das Ergebnis einer fotografischen Praxis, die im heutigen digitalen Zeitalter fast zu einer Form der Archäologie geworden ist: Beim Einlegen eines analogen Films in die Kamera muss man den Verschluss einige Male auslösen und ein paar Bilder weiterdrehen, um die Startposition (1A) des unbelichteten Teils des aufgewickelten Films zu erreichen. Genau diese Wegwerfaufnahmen, die beim Laden der Kamera gemacht werden, bevor die eigentliche Arbeit beginnt, hat Somers sich angeeignet. Das 00A-Bild wird gegeben, nicht gemacht. Es ist das Gegenstück zur naiven, überflüssigen Fotografie von Amateuren und Journalisten, den Nutzern von 35-mm-Kameras. Als Serie untersucht 00A die Grenzen der technischen und konzeptuellen Identität der Fotografie. Mit Unterstützung der Flämischen Regierung und der KASK & CONSERVATORIUM School of Arts Gent