Aisha

Aisha ist das erste Künstlerbuch der jemenitisch-ägyptisch-amerikanischen Fotografin und Filmemacherin Yumna Al-Arashi. Diese kraftvolle, zarte Publikation, inspiriert von Al-Arashis Urgroßmutter Aisha, ist eine Hommage an die Linie der Frauen, von denen sie abstammt; Frauen der multidimensionalen und vielschichtigen Landschaften der MENA-Region. Auf der Suche nach einem Verständnis der Tätowierungen, die den Körper ihrer Urgroßmutter schmückten, nimmt Al-Arashi die Komplexitäten einer symbolischen matriarchalen Tradition an. Da sie einen ihrer Herkunftsorte, das vom Krieg zerstörte Jemen, nicht besuchen konnte, reiste Yumna durch Nordafrika und traf und fotografierte eine vielfältige Gruppe von Frauen, die mehr oder weniger derselben Generation angehörten: alle standen, saßen, schauten, bewegten sich und lachten mit Selbstsicherheit und Freude. Indem sie sich der Gewalt der Auswahl und Definition, die die Praktiken von Frauen umgibt, verweigert, veröffentlicht Al-Arashi jedes einzelne Foto ihrer Reise in diesem 392-seitigen Monograph, wodurch das Werk zu einer ätherischen filmischen Feier wird.

Al-Arashis Bilder sind sanft und zugleich stark in der Komposition, verbinden bewusst die Frau mit dem sie umgebenden Land und umgekehrt; sie sind unglaublich reich an Details und Farben; und sie sind intim, wunderschön trotzig und voller Gemeinschaft und Verbundenheit. Aisha fügt auch Al-Arashis Schriften und Gedichte hinzu, in denen sie über Erinnerungen an ihre Urgroßmutter und den Duft von Oudh reflektiert, "der überall dort, wo sie in diesem Zuhause schwebte, eine Spur von Magie hinterließ." In ihren genreübergreifenden Texten spricht Al-Arashi außerdem über koloniale Archive, generationenübergreifendes Erzählen und die Komplexitäten transnationaler weiblicher Identität in patriarchalen, kapitalistischen und imperialistischen Gesellschaften im Allgemeinen.