AS 15-16

Drei lange Bildsequenzen zeigen eine Wüstenlandschaft aus Staub und Felsen. Es ist schwer, die kaum wahrnehmbaren Unterschiede zwischen einem Bild und dem nächsten zu erkennen. Erst bei genauerem Hinsehen bemerken wir minimale Verschiebungen im Bildausschnitt. Die kleinen quadratischen kartesischen Koordinatensysteme auf den Bildern deuten auf einen zugrundeliegenden wissenschaftlichen Zweck hin.

Und tatsächlich sind die Bilder Teile einer Serie von NASA-Archivfotografien, die von Astronauten zu wissenschaftlichen Zwecken während der Mondlandemissionen Apollo 15 und Apollo 16 aufgenommen wurden. Doch Luciano Rigolinis minimalistisch-konzeptueller Ansatz bringt eine unerwartete ästhetische Dimension in die Bilder. Der Künstler nutzt eine fotografische Sequenz für eine metaphorische Reise zum Mond, die wenig Ähnlichkeit mit dem ganzen jingoistischen Hype um die Mondlandung als heroischen Meilenstein der Eroberung hat.

Indem er unseren treuen Satelliten genau unter die Lupe nimmt, verwandelt Rigolini die NASA-Fotografien von dokumentarischem Material in Kunstwerke, die in die ewigen Überlegungen des Menschen zu den mythologischen und symbolischen Seiten des Mondes eintauchen.

AS 15-16 enthält Anspielungen auf Avantgarde und Land Art sowie Minimalmusik, die ebenfalls serielle Muster und winzige Variationen verwendet.