Die Gemälde von Caroline Bachmann verdanken ebenso viel dem Symbolismus der Jahrhundertwende – in ihrem Versuch, eine unendliche Stille darzustellen, deren synthetische Naturdarstellung mit der Ewigkeit verwechselt werden könnte – wie der Pleinairmalerei. Die Künstlerin lebt und arbeitet am Ufer des Genfersees, wo sie stundenlang die Landschaft betrachtet, mit einem Bleistift auf Papier winzige Details atmosphärischer Ereignisse festhält und am Rand Notizen zu subtilen Farbveränderungen macht – nicht unähnlich den Koloristen von Comics der vor-digitalen Ära, deren Aufgabe es war, den Graveuren schriftliche Codes zu übermitteln, die den 64 möglichen Kombinationen von Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarzanteilen entsprachen. Im Atelier werden die Gemälde dann über einen langen Zeitraum mit durchscheinenden Lasuren aus Ölfarbe aufgebaut. Caroline Bachmann (geboren 1963 in Lausanne) lebt und arbeitet in Berlin und Cully, Schweiz. Zwischen 2007 und 2022 war sie Professorin und Leiterin der Abteilung Malerei und Zeichnung an der Haute Ecole D’Art et Design, Genf (HEAD). Von 2004 bis 2014 arbeitete sie mit dem Schweizer Künstler Stefan Banz zusammen. Gemeinsam gründeten sie 2009 die Kunsthalle Marcel Duchamp (KMD). 2013 begann sie, die Künstler um Duchamp zu erforschen: Ihre Auseinandersetzung mit den mehr oder weniger marginalen Malern im Umfeld der Dadaisten führte sie dazu, eine eigene neue Bildsprache zu entwickeln. Sie malt Landschaften, Porträts und Stillleben sowie historische Gemälde.
Veröffentlicht von Nieves.