Death Book l
Author
Matthew HolroydPublishers
BARONInfo
100 pages
2018
270mm × 200mm
Softcover
ISBN
9781527230248
of 5
Herausgegeben und veröffentlicht von Matthew Holroyd, dem Gründer der Baron und Baroness Magazine, und der Fotografin Edith Bergfors, ist das Todesbuch eine Reihe lose verbundener Vignetten, die die Beziehung der Fotografie zum Tod und die Darstellung des Todes in der westlichen Gesellschaft erforschen. Ein Foto hält typischerweise einen Moment aus der Vergangenheit fest und bringt ihn in die Gegenwart. In der zeitgenössischen Überwachungskultur (auch bekannt als das Internet) existieren Tote und Lebende nebeneinander. Auf der Satellitenkartenseite Google Earth hat Bergfors beispielsweise Fotos ihrer inzwischen verstorbenen Großeltern beim Gärtnern gefunden. Ebenso dreht sich das Genre der Porträtfotografie oft um Sterblichkeit, Verlangen und Macht. Durch umfangreiche Photoshop-Manipulationen präsentieren sich die Herausgeber dieses Buches als verschlankt, retuschiert und in Designermode gekleidet, in dem Versuch, als reich und bildschön in Erinnerung zu bleiben. Leider lehnte die National Portrait Gallery in London ihre Versuche ab, diese Porträts der Nation zu vermachen. Populäre Darstellungen des Todes fungieren eher als Simulationen des Todes denn als Darstellungen irgendeiner Realität. Zum Beispiel ist der Teufel zum Symbol für eine Vielzahl von Todsünden geworden – vom Trinken bis zum Sex. An diese Tradition anknüpfend wird hier ein Stricher als Teufel dargestellt, neben muskulösen Clubgängern, die ihre sportliche Figur zeigen. Das Buch enthält auch Beiträge von Bildmachern und anderen visuellen Praktikern, die die eigenen Vorstellungen der Herausgeber vom Tod beeinflusst haben; dazu gehören der mit der Palme d’Or ausgezeichnete Regisseur Lars von Trier, der mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Regisseur Roy Andersson, der Turner-Preis-Gewinner Damien Hirst, ein Brief des Musikers Merle Allin an den Serienmörder Danny Rolling, der Konzeptkünstler Manabu Yamanaka, der Dokumentarfotograf Miron Zownir, der Konzeptkünstler Dallas Seitz und der Tatortszenensimulator Bill’s Playhouse. In einer Zeit, in der eine digitale Version von fast allem möglich ist, besteht nun die Möglichkeit, ein posthumes Video hochzuladen, das von Angehörigen angesehen werden kann. Bergfors und Holroyd rekonstruieren solche Filme, und das Buch endet mit zwei QR-Codes, die jeder scannen und ansehen kann, genau wie ein Supermarkt-Barcode.
Veröffentlicht von BARON.