Death Design Data
Seit Jahrtausenden wird der Tod auf vielfältige Weise gefeiert, wobei Bestattungsrituale als die zentralsten aller Riten gelten. Die Sterblichkeit scheint uns nicht zu betreffen, bis sie uns plötzlich direkt berührt. Memento mori, lateinisch "Gedenke, dass du sterben musst", ist keine düstere Erinnerung an unser menschliches Schicksal, sondern soll das Leben beleben. Dieses Buch ist ein Angebot und zugleich eine sanfte Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens, das sich zwischen unserer physischen und auch unserer digitalen Realität aufteilt. Da wir in zunehmend datengetriebenen Gesellschaften leben, in denen neue Technologien ständig Beziehungen, Lebensstile und Gewohnheiten neu gestalten, fehlt ein Unterstützungssystem, das die Wiedereingliederung des Todes in den Alltag erleichtern könnte. Wie erleben wir Trauer in einer digitalen Gesellschaft? Und wie verbinden wir uns wieder mit Bestattungsritualen in einer rationalistischen, modernen Realität, die ohne Rituale ist? Diese beiden Fragen können nicht getrennt beantwortet werden. DEATH-DESIGN-DATA untersucht die Erfahrung von Tod und Trauer im digitalen Zeitalter – einem Zeitalter, das mit Informationen gesättigt ist, sich aber rituallos fühlt – und wie Kunst und Design eine Rolle dabei spielen könnten, den Menschen mit dem Tod zu versöhnen. Zehn zeitgenössische Künstler und Designer erforschen, wie verschiedene kreative Praktiken neue Rituale im Zusammenhang mit Tod und Verlust schaffen können und wie dies uns als Menschen beeinflusst. Die Erfahrungen, Erinnerungen und Beschwörungen, die auf diesen Seiten geteilt werden, laden uns ein, unsere Sterblichkeit und die Gefäße, die wir nutzen, um Leben und Tod zu navigieren, neu zu überdenken.
Veröffentlicht von Onomatopee.