Detours
Author
Erika HockPublishers
LugemikInfo
50 pages
2024
160mm × 120mm
Hardcover
ISBN
9789916981788
of 5
Ein spielbrettähnliches Objekt in einem Schuber, das eine öffentliche Installation der deutschen Künstlerin Erika Hock an der Fassade des Instituts für Stadtgeschichte Recklinghausen in Deutschland dokumentiert. Manchmal ist ein Umweg der bessere Weg, um sein Ziel zu erreichen. Unerwartete Ausblicke und ungeplante Begegnungen sind auf einer unvorhergesehenen Route möglich – manchmal endet die Reise sogar an einem völlig anderen Ort als erwartet. Auf jeden Fall hat der Umweg einen schlechteren Ruf, als er verdient. Dies zeigt sich eindrucksvoll in Erika Hocks Werk "Detours" an der Fassade des Instituts für Stadtgeschichte: pulverbeschichtete Edelstahlrohre in Rot, Gelb, Grün und Blau verlaufen über die Außenwände des Gebäudes und enden jeweils in runden Acrylglasleuchten. Hier schlägt Hock ausdrücklich vor, den linearen Zeitverlauf zu hinterfragen und bietet durch die Außengestaltung eine Historiographie für das Innere an, die nicht immer den üblichen Pfaden folgen muss. Formal wichtig, wenn auch zunächst unbemerkt, war Hocks Konzept auch die vollständige Neuanstrich der Fassade in reinem Weiß, das Verschließen der Oberlichter und die Akzentuierung der verbleibenden Fenster in Blau-Grau. Tagsüber erscheint die Fassade nun in einer Farbgebung, die an die bildhaften Formen des klassischen Modernismus des 20. Jahrhunderts erinnert. Nachts hingegen wird die Fassade nicht als Ganzes durch die Endpunkte der chromatischen Linien beleuchtet, sondern ist nur an bestimmten Stellen durch Hocks Lichtquellen sichtbar. Mit Erika Hocks Werk kann auch eine unerwartete Umleitung zu einem lohnenden Ereignis nächtlicher Neuorientierung werden. —Nico Anklam.
Veröffentlicht von Lugemik.