Echoing Exhibition Views: Subjectivity in Post-Digital Times
Herausgegeben von A. R. practice (Ann Richter & Agnieszka Roguski), Einleitung von A. R. practice (Ann Richter & Agnieszka Roguski), Texte von Melanie Bühler, Erika Landström, Agnieszka Roguski Wenn die Ausstellung in den digitalen Bereich eintritt, wie es zunehmend der Fall ist, wenn die Präsentation von Kunst und Kultur individuell hinter Bildschirmen genossen werden kann, wie wirkt sich die Ausstellungssicht dann optisch, technisch und kulturell aus? Und wie spiegelt diese Transformation das neue Verständnis von Subjektivität wider? Echoing Exhibition Views. Subjectivity in Post-Digital Times untersucht die verschiedenen Medialitäten und intersubjektiven Verschiebungen, die dem Moment des Sehens einer physischen Ausstellung heute folgen. Sie nimmt die digitalisierte Ausstellungssicht als Ausgangspunkt für künstlerische und theoretische Reflexionen über postdigitale Kultur, Hyperrealität und deren Beziehung zur Subjektivität. Mit Fokus auf das transformative Potenzial der Ausstellung als zirkulierende Sicht fragt diese Publikation, wie sie durch die künstlerische Linse wieder in einen subjektiven Perspektivmodus übergeht. Was steht also auf dem Spiel, wenn eine Ausstellung als digitale Sicht zirkuliert? Und wie beeinflusst und transformiert ihre digitale Präsenz wiederum die subjektive Erfahrung des Sehens einer physischen Ausstellung? Mit Bildern von João Enxuto & Erica Love, Calla Henkel & Max Pitegoff, New Noveta/Yair Oelbaum, SANY, Hanna Stiegeler, Jasmin Werner und Jonas Paul Wilisch sowie Texten von Melanie Bühler, Erika Landström und Agnieszka Roguski versammelt diese Publikation Künstler, Kuratoren und Autoren, die diese Fragen durch verschiedene Praktiken und Medien rahmen. Sie richtet sich somit an einen selbstreflexiven und kritischen Umgang mit Medium und Format – und versteht die Ausstellung als eine fließende und vielfältige Sicht. Wie wird unser Blick auf Ausstellungen durch ihre digitale Re-/Präsentation im Internet beeinflusst? Wie kann Kunst die normalisierten, zirkulierenden Installationsansichten kreativ beeinflussen – und so eine subjektive Sicht artikulieren? Und wie beeinflussen sich vor allem scheinbar objektive Standards und Subjektivität gegenseitig? Die Publikation Echoing Exhibition Views. Subjectivity in Post-Digital Times fokussiert die Subjektivität der vermeintlich objektiven Ausstellungsdokumentation. Es geht darum, wie Künstler eine Art subjektive Sicht realisieren, wenn sie eine Ausstellung präsentieren – in performativen, räumlichen, visuellen oder technologischen Aspekten – und wie diese Sicht die standardisierte Anspruchshaltung von Ausstellungssichten erweitern, reflektieren oder kritisieren kann. Für Echoing Exhibition Views. Subjectivity in Post-Digital Times artikulieren insgesamt sieben internationale künstlerische Positionen ihre persönliche Interpretation der „Installation View“. Wichtig ist vor allem ihre disziplinäre Vielseitigkeit, die einen facettenreichen und komplexen Zugang zum Thema bietet. Künstlerische Fotografie, Illustration, Konzeptkunst und Performancekunst reagieren gemeinsam auf die scheinbare Objektivität, die von Ausstellungsdokumentationen und der fotografischen Installationssicht ausgeht. Das Medium der Präsentation prägt stets das Werk, daher wird die Form des Buches zum Ort einer visuellen Spannung zwischen Spezifikation und Mehrdeutigkeit. Um die Modifikation als produktiven Akt zu unterstreichen, griff A. R. practice in die Buchproduktionsstandards ein und verwendete eine spezielle RGB-Dreifarb-Drucktechnik anstelle von CMYK. RGB (Rot Grün Blau) ist der digitale Farbraum und bezieht sich auf das Online-Format. Für dieses analoge Format erzeugt es jedoch experimentelle Effekte. Das Leitprinzip ist die Idee der Transformation durch verschiedene Medien und Formate. So repräsentieren die vorgestellten Künstler eine Praxis, in der verschiedene Medien und Räume überschritten werden; von der virtuellen Ausstellung im Internet über den tatsächlichen Ausstellungsraum bis hin zum fotografischen Bild aus der Ausstellung. Alle Werke werden zu eigenständigen Ausstellungspraktiken und Kunstwerken. INHALTSVERZEICHNIS Editorial (A. R. practice: Ann Richter & Agnieszka Roguski) Essays: In Other Words, Please be True (Melanie Bühler) Subjective Exposure (Agnieszka Roguski) Professionalized Reenactment (Erika Landström) Vorgestelltes Werk: João Enxuto & Erica Love „Anonymous Paintings“ (2011–) Calla Henkel & Max Pitegoff „Schinkel Klause“ (2016) New Noveta/Yair Oelbaum „Violent Amurg“ (2017) SANY „Acting Untitled“ (2009-2018) Hanna Stiegeler „Untitled“ (2015) Jasmin Werner „Observational Games“ (2016) Jonas Paul Wilisch „the work: a series of installation views“ (2016/2017).
Veröffentlicht von Onomatopee.