Garbage Man

Co-Published with Nieves, 2021

Garbage Man – könnte sich auf Tal R selbst beziehen, als manischen Sammler dessen, was andere vielleicht als Abfall bezeichnen würden. Das Sammeln und Arrangieren von Bildern ist ein integraler Bestandteil seiner künstlerischen Praxis und entsteht in eigener Manifestation aus einer inneren Notwendigkeit. Das jiddische Wort „Kolbojnik“ (Abfall, Überreste) zieht sich auch durch das Werk des Künstlers in der Benennung vieler seiner Arbeiten. Seine Sammlung, die in den einzelnen Collagen zu finden ist, besteht aus einer eklektischen Mischung von „primitiver Stammeskunst“, Kunstgeschichte-Meisterwerken, Pornos, Comics, privaten Fotos, Kindheitsbildern, Skizzen und Bilderbuchillustrationen und wurde von Tal R über einen Zeitraum von 25 Jahren gesammelt.

Die Werke rufen in ihrem pseudo-encyclopädischen Phänomen Assoziationen hervor, wie den Mnemosyne-Atlas von Aby Warburg oder, um einen anderen Künstler zu nennen, den Atlas von Gerhard Richter. Ähnlich wie bei ihm dienten und dienen die arrangierten Stücke innerhalb der Collagen aus Garbage Man dem Künstler auch als Vorlagen für Gemälde und Skulpturen.

Tal R hat grenzenlose kreative Energie: Er verwandelt alles in seiner Umgebung in Kunst. Seine Arbeiten wirken wild und lebendig, mit einem bewusst verspielten, fast absurdistischen Ton. Tal R kombiniert Techniken und Materialien frei: Er malt, zeichnet und fertigt Collagen, Skulpturen und Möbel an. Tal R ist ein aufmerksamer Beobachter, der Inspiration sowohl aus der Realität als auch aus seiner Fantasie schöpft.