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Seit den späten 1990er Jahren erforscht David Diehls Werk die soziopolitischen Implikationen von Popkultur-Phänomenen und deren spezifische para-religiöse Funktion. ICONS erzählt die Geschichte einer Serie von über siebzig Gemälden (2013-2020), die thematisch mit der These spielen, dass die Kirche in den letzten Jahrzehnten zunehmend dem Fußball weichen musste. Sócrates, Zidane, Andrés Escobar… Jedes dieser mit Heiligenschein versehenen Porträts erzählt seine eigene Geschichte, doch das Schicksal von Diehls übertriebener ikonographischer Darstellung von – wen sonst! – Diego Maradona ist unübertroffen. Nach seiner Freigabe aus dem Zürcher Atelier, in dem es entstanden ist, ist das Bild nun nach Neapel zurückgekehrt, wo es in seinen vielfach reproduzierten Formen im Zusammenhang mit Maradonas Tod von einem referenziellen, augenzwinkernden Kunstwerk zu einem Objekt echter religiöser Verehrung geworden ist: eine Ikone.
Mit einer Fotoserie von Alessandro Tione.