#INGRID
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Am 9. Februar 2020 wurde in Mexiko-Stadt eine 25-jährige Frau namens Ingrid E. V von ihrem Begleiter ermordet. Grausame Fotografien dieses Femizids, begangen von Erik Francisco Robledo Rosas, die von den Behörden am Tatort aufgenommen wurden, wurden eifrig von mexikanischen Boulevardzeitungen verbreitet, die keine Skrupel hatten, den zerstückelten Körper der jungen Frau auf ihren Titelseiten zu zeigen. Dieser opportunistische Schritt der Boulevardpresse und die Komplizenschaft der Polizei, die dies ermöglichten, lösten eine Welle von Protesten aus. Angespornt durch einen Tweet, ihren Beitrag zur Beseitigung dieser grausamen Bilder aus dem Internet zu leisten, posteten Social-Media-Nutzer weltweit zahlreiche Fotos von friedlichen Seen, Sonnenuntergängen, Blumenfeldern und anderen Naturschönheiten unter dem Hashtag #IngridEscamillaVargas. Bewegte durch diese gemeinsame Aktion hat Zoé Aubry, die seit 2017 zum systemischen und strukturellen Phänomen der Femizide und den durch deren Medienberichterstattung aufgeworfenen Fragen arbeitet, ein Buch verfasst, das Ingrid Escamilla Vargas gedenkt, Gewalt gegen Frauen anprangert und den Voyeurismus eines bestimmten Teils der Presse scharf kritisiert.