Fotografie, Kultur

KEEP DISTANCE

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Note Note Editions

Info

224 pages

2025

240mm × 180mm

Hardcover

ISBN

9782493467096

Cost

£52.00
In Keep Distance führt uns Boris Mikhaïlov auf eine wilde, schwindelerregende Fahrt, aus der wir leicht atemlos und unsicher hervorgehen. Die Serie fungiert als eine Art visuelles Logbuch und besteht hauptsächlich aus aktuellen Bildern (2020–2024) mit einigen älteren Fotos gemischt. Sie hat das Aussehen einer mentalen Kamerafahrt, bei der fragmentarische oder zufällig gerahmte Bilder unseren Blick so sehr verunsichern, dass wir anfangen, das Gesehene zu bezweifeln. Straßenszenen, Alltagsgegenstände und Screenshots verbinden sich mit intimeren Porträts: von seiner Frau und Mitarbeiterin Vita, seinen Kindern, seinem Innenleben. Die Bildkomposition ist immer ein wenig instabil, am Rande dessen, etwas aus dem Bildausschnitt zu lassen, niemals neutral. Der Titel Keep Distance wirkt wie eine Warnung. Wir halten also Abstand – aber wovor? Visionen einer Welt, die schnell jegliche Bedeutung verliert? Eine hartnäckige Vergangenheit, deren Erinnerungen jedes Bild verfolgen? Wie Mikhaïlov liegt es an uns, in all dieser Schwere eine Leichtigkeit zu finden, einen Raum zum Spielen. Keep Distance verfolgt die langjährigen Obsessionen des Fotografen: die ständige Spannung zwischen Präsenz und Selbstaufgabe, zwischen der Banalität der Dinge, die wir sehen, und einer unermüdlichen Suche nach Schönheit. Es ist ein Raum, in dem Fotografie zum Werkzeug gegen das Vergessen, gegen das Ende, gegen Gleichgültigkeit wird. Jimmy Poulot-Cazajous ist Doktorand im Bereich Kreatives Schreiben an der Universität Toulouse Jean-Jaurès, wo sich seine Forschung auf die phänomenologische Poetik der Zeit im Werk von Jean-Philippe Toussaint konzentriert. Er ist Gründer des Magazins La Coudée und arbeitet derzeit an einer Sammlung von Kurzgeschichten. Für Keep Distance hat er eine fiktionale Erzählung geschaffen, die intime Momentaufnahmen mit den Motiven verbindet, die Boris Mikhaïlov so ansprechen: das Alltagsleben, die Spektakularisierung des Banalen und wie aktuelle Ereignisse – zugleich trivial und tragisch – in unser Online-Dasein einbrechen.