Mom
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Der Buchtitel enthüllt die Identität seiner Protagonistin: Kathleen McCain Engman posiert seit 2009 für ihren Sohn Charlie. Und doch zeigt uns MOM ein Gesicht, das wir nie wirklich kennenlernen: Während wir bald mit ihrem sommersprossigen Teint und ihrem intensiven Blick vertraut werden, wird ihre Position in den Bildern zunehmend unklar. Engman begann zunächst, seine Mutter zu fotografieren, weil sie verfügbar war und stets bereit, den Anforderungen eines ihrer Kinder gerecht zu werden. Doch was als lockerer, organischer Prozess begann, entwickelte sich zu einer intensiven Zusammenarbeit. Das Ergebnis ist weder ein Familienalbum noch eine kindliche Hommage, sondern eine viel tiefere und weitaus komplexere Interaktion: eine, die Fragen über die Grenzen von Vertrautheit, die Regeln und Grenzen von Rollen und Darstellung, Verletzlichkeit und Kontrolle sowie darüber aufwirft, was es bedeutet, zu schauen und gesehen zu werden.