Nocturnalities
Author
Agata Bar, Andrea KnezovićPublishers
OnomatopeeInfo
272 pages
2024
140mm × 200mm
Softcover
ISBN
9789493382091
of 7
Welchen Wert hat Ruhe im Zeitalter des Spätkapitalismus? Und wer beansprucht Eigentum an Gewissheit in einer Realität, die so prekär erscheint, in der das ununterbrochene Lebenstempo oft mehr verlangt, als die traditionellen Tageslichtstunden bieten können?
Wir werden zunehmend durch die Zwänge der globalen Wirtschaft, technologische Expansion und Informations-Extraktivismus in kollektive Schlaflosigkeit gedrängt.
Unter dem Vorwand von maßgeschneidertem Leben und Komfortökonomie werden klare Konstrukte der Arbeitsleistung aufgehoben und Arbeitsräume hybridisiert, während gleichzeitig unsere innere Uhr die Grenzen zwischen Autonomie und Kontrolle, Ruhe und Produktivität, Automatisierung und Leben verwischt.
Work-Life-Ungleichgewichte sind vielen vertraut, und Nebenwirkungen ehrgeiziger, schnelllebiger Lebensstile – wie Überarbeitung und Burnout – sind bereits in unserem spätkapitalistischen Zustand verankert. Sind wir jetzt bereit, langsam den Spätkapitalismus und seine invasive, aber flüchtige Form der Vorstellung zu betrauern, fast wie eine Trauer nach einer Beziehung, die nötig ist, bevor man in die Heilungsphase des Lebens eintritt?
Nocturnalities: Bargaining Beyond Rest taucht ein in die Politik der Ruhe innerhalb der europäischen Kunstwelt und zielt darauf ab, Themen wie Schlaf, Erschöpfung, Angst und Prekarität im Kontext kultureller Arbeit, Wissensproduktion und kultureller Institutionen zu verorten.
Diese Anthologie, herausgegeben von Andrea Knezović und Agata Bar, präsentiert verschiedene Reflexionen und Wissensaustausche zu öffentlichen und intimen Fürsorgestrategien durch eine sorgfältig kuratierte Sammlung kritischer Essays, Kunstwerke und institutioneller Stellungnahmen aus unterschiedlichen kulturellen Perspektiven.
Es verortet diese Erkundungen innerhalb der professionellen Bereiche kultureller Arbeit, untersucht die aktuelle globale Kulturpolitik, ihre legislativen Implikationen und den damit verbundenen Diskurs. Es betrachtet auch, wie Technologie unterstützen kann, anstatt Fürsorgebedürfnisse zu vereinnahmen, und wie wir Fürsorgemethoden im Kapitalismus nutzen oder aneignen können, um kleine Oasen des Komforts und Austauschs zu schaffen.