Noema

Im Jahr 1961 hatten vier junge Mädchen im kleinen spanischen Dorf San Sebastian de Garabandal eine Erscheinung der Jungfrau Maria. Sie gerieten in einen Zustand der Ekstase, in dem sie ihre Umgebung und Sinneswahrnehmungen völlig nicht mehr wahrnahmen. Berichten zufolge zwickten Zeugen die Mädchen, stachen mit Nadeln in ihre Haut, hoben sie hoch und ließen sie auf raue Steine fallen, und dennoch blieben sie entrückt. Das Licht und die Gegenwart der Jungfrau sind alles, was sie zu erfahren behaupten. Zwanzig Jahre später hatten in der Stadt Medjugorje in Bosnien und Herzegowina sechs Kinder ebenfalls gleichzeitige Visionen der Jungfrau mit ähnlichen ekstatischen Qualitäten. In seinem Debütbuch Noema untersucht Michael Swann die Aura des Ortes und religiöse Erfahrungen, indem er nach Zeichen der Gegenwart der Jungfrau Maria an diesen beiden Orten sucht. Neben Originalfotografien, die an beiden Orten aufgenommen wurden, enthält Noema auch Bilder, die aus Videoaufnahmen der Seher während ihrer Erscheinungen entnommen wurden. Diese betonen die Undurchdringlichkeit der individuellen religiösen und phänomenologischen Erfahrung und sprechen die Trennung zwischen dem, was scheinbar gesehen wird, und dem, was fotografierbar ist, an.