Padanistan

In den letzten dreißig Jahren ist das Wort Padania Teil des Alltags in Italien geworden. Es bezeichnet ein Gebiet in Norditalien, das sich von den Alpen bis zur Adria erstreckt. Ein Territorium, das in den Vorstellungen vieler existiert, geografisch, kulturell und juristisch jedoch undefiniert bleibt. Padanistan (unter Verwendung von „stan“ als alternativen Marker für Land) versucht, das Eigentum an dieser Region infrage zu stellen. Es schafft einen neuen konzeptuellen Raum, um die Existenz von Padania und die Legitimität der rechten Politik, die sie geschaffen hat, zu hinterfragen. Der Titel Padanistan kapert bewusst die nationalistische Rhetorik, die in der padanischen Politik zu finden ist. Er stellt die Vorstellung von Ort, Grenzen und definierten Identitäten infrage und konfrontiert direkt die singuläre und spaltende Vision der italienischen Kultur sowie die fehlgeleitete Idee eines „einzigen“ echten Italiens.

Padanistan präsentiert eine viel nuanciertere und komplexere Realität, eine Vision, die eine fließende Verbindung zu Italien, den umliegenden Ländern und der Welt darüber hinaus feiert. Das Projekt ist das Ergebnis einer persönlichen Sichtweise, entwickelt auf einer langen Reise entlang der Hauptstraße, die Torino mit Venezia verbindet, um die Orte und Menschen entlang des Weges zu entdecken und eine zeitgenössische Reflexion über die norditalienische Provinz zu schaffen.

Gemeinsam veröffentlicht von Guest Editions (UK) und studiofaganel (Italien). Herausgegeben von Peter Bialobrzeski mit einem Nachwort des italienischen Schriftstellers Gianluca Didino.