Paradise Paradoxe
Author
Elodie PongPublishers
Edition Patrick FreyInfo
296 pages
2015
192mm × 260mm
Softcover
ISBN
9783906803012
of 5
Augen können geschlossen werden – aber für die Nase gibt es keine Aus-Schalt-Option. Atmen bedeutet riechen. Und während visuelle Reize nur über einen komplexen Prozess neuronaler Übersetzungen in unser Gehirn gelangen, wirken olfaktorische Anreize direkter – und oft unbewusst für uns. Die unsichtbare Architektur, die uns umgibt, ist der Ausgangspunkt von Elodie Pongs Projekt. Sie erforscht dessen zahlreiche Facetten an einer Schnittstelle zwischen Fiktion und Realität, sowohl in einer Ausstellung im Helmhaus Zürich (11. März bis 16. Mai 2016) als auch im Raum dieser Publikation. Düfte sind wesentliche Signifikanten und Metaphern für die Flüssigkeit unserer Zeit. Subtil in jeden Aspekt der Kultur eingebunden, spielt der Geruch eine schwer fassbare Rolle als unausgesprochene Verbindung zwischen Menschen, Objekten und Orten. Er fungiert als eine Art unsichtbares Kommunikationsmittel. Parfum und Duft überschreiten die Grenzen, die normalerweise so unterschiedliche Bereiche wie Marketing, Identitätspolitik, Geschichte, Philosophie, wissenschaftliche Ethik und Methodik, Neurologie, genetische Modifikation, Globalisierung sowie Sexualitäts- und Geschlechterfragen trennen. Dieses Buch vernetzt Disziplinen, um über die komplexe Rolle des Duftes als flüssigen Vektor von Identität, Mythos und Erinnerung, post-evolutionärer Wissenschaft, Körpersynthese, Kapitalismus, Macht und Branding nachzudenken. „Bandit“ – einst Elodie Pongs Lieblingsduft – wurde als das Parfum beschrieben, das „das Böse gut riechen lässt“. Verkleidung, Deklaration, Subversion – werden wir an der Nase herumgeführt? Oder bietet der olfaktorische Sinn vielmehr das Potenzial für positiven Wandel? Mit Texten von Harry Baker, Justin Vivian Bond, Jim Drobnick, Holly Dugan, Jack Halberstam, Rachel Herz, Andreas Keller, Georg Kohler, Chus Martínez, Daniel Morgenthaler, Gayil Nalls und Elodie Pong.
Veröffentlicht von Edition Patrick Frey.