Recruit

In "Recruit" setzt Tomoko Sawada ihre Arbeit am Selbstporträt fort, das im Zentrum der zeitgenössischen japanischen Gesellschaft steht. Diesmal untersucht sie die Identitätsfotos, die japanische Studierende am Ende ihres Studiums machen, wenn sie sich auf Jobsuche begeben. Sie behält die etablierten formalen Konventionen bei – Kleidung, Haltung, neutraler Gesichtsausdruck – fügt jedoch eine subtile Variation hinzu. Ausgehend von einer festen fotografischen Methode, die die Fotokabine mit ähnlicher Beleuchtung, unveränderlichem Rahmen und Posenimitation nachahmt, vervielfacht sie die Bilder, indem sie mit ihrer Frisur, ihrem Make-up und ihrem Gesichtsausdruck spielt. Sie überrascht das Publikum, indem sie Unterschiede zeigt, die sie auf ihrem Gesicht möglich und sichtbar macht, und demonstriert damit den relativen Charakter aller Erscheinungen. Die drei Kontaktbögen der Porträts sind im Buch in einem Raster angeordnet, was uns eine Gesamtübersicht über die Anzahl der Fotografien gibt und uns einlädt, von einem Gesicht zum nächsten zu schauen.

Veröffentlicht von RVB.