Ricochet - Cultural Epigenetics and the Philosophy of Change
Author
Alex HeadPublishers
Ljå ForlagInfo
300 pages
2020
210mm × 148mm
Softcover
ISBN
9788299976169
,
of 7
Ricochet - Kulturelle Epigenetik und die Philosophie des Wandels - bei Ljå Forlag (Oslo). Epigenetik ist die Wissenschaft von epi - (über) - Markierungen, die wie Wasserspeier an einer Kirchenfassade auf unseren Genen sitzen. Diese kleinen chemischen Gruppen beeinflussen, welche Zellen während der Zellteilung und Replikation reproduziert werden, in direktem Zusammenhang mit externen Faktoren wie Ernährung und Stress. Das Epigenom ist wie eine Reihe von zellskaligen App-Benachrichtigungen, die die Zelle anstupsen, auf eine bestimmte Weise zu reagieren. Und da Kultur immer politische und emotionale Informationen kommuniziert – die Stress oder Erleichterung (oder beides) verursachen – kann man tatsächlich nicht-theoretisch von kulturell beeinflusster epigenetischer Aktivierung und Stilllegung in realen biologischen Körpern sprechen. In Ricochet erforscht der Künstler Alex Head eine wiederkehrende, 12.000 Jahre alte Geschichte der Heiligen Dattelpalme. Kulturell mutierend von Iran und Syrien über das antike und moderne Griechenland bis hin zur Rückseite des Gebäudes des deutschen Geheimdienstes (BND) in Berlin und darüber hinaus.
Die Untersuchung der Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen unserer Umwelt und den Genen, die wir Menschen durch epigenetische Markierungen an die nächste Generation weitergeben, ist noch sehr jung. Es wurde jedoch gezeigt, dass missbräuchliche oder anderweitig toxische Umgebungen in der Kindheit das Zellverhalten einer Person mit Folgen im späteren Leben beeinflussen, und es ist die epigenetische Stilllegung oder Aktivierung, die diesen Missbrauch in die Körperzellen trägt. Es wird argumentiert, dass Kultur nicht nur unseren Geist, sondern auch die Körper, in denen wir leben, verändert. Wichtig ist zu beachten, dass die hier entwickelte Arbeit der kulturellen Epigenetik für die Bestimmung der menschlichen Biologie durch Kultur und nicht umgekehrt plädiert. Dass kulturelle Ausdrucksformen sich im Laufe der Zeit in zyklischen Mustern replizieren lassen, bedeutet nicht, dass sie unvermeidlich sind.