They Say There Are No Spirits

„Seit 1995 hat Theo Jean Cuthand etwa fünfunddreißig Videowerke produziert, die oft von einer queeren D.I.Y.-Tradition geprägt sind und häufig von der Ich-Perspektive abweichen. In diesen Werken positioniert er sich häufig mit umfangreichen »Ich bin …«-Aussagen, doch diese Aussagen sollen keine statische Identität konstruieren – sie haben spezifische Verbindungen zu einer Art nichtlinearer Zeit, die sowohl mit indigenen Vorfahren in Kontakt steht als auch auf Fragen der Lokalität reagiert. In Bezug auf sich überschneidende Unterdrückungsvektoren wird meist angenommen, dass die verschiedenen Aspekte der Identität einer Person stabil sind und dass ihre spezifischen Schnittpunkte entlang fester Zugehörigkeitsmerkmale wie Klasse, Rasse, Geschlecht, Fähigkeit usw. analysiert werden können. Diese Vorstellungen werden durch Cuthands produktive Praxis zutiefst destabilisiert. In ihrer Großzügigkeit bieten seine Videowerke tiefe Einblicke in die notwendigerweise unvollendete Aufgabe, das eigene Identitätsgefühl aufzubauen, zu verstehen und auszuhandeln.“
—Vika Kirchenbauer