Tokyo University 1968-1969 - Behind The Blockade

Dieser von der Zen Photo Gallery herausgegebene Ausstellungskatalog enthält Bilder, die die Studentenproteste an der Universität Tokio in den Jahren 1968–1969 dokumentieren. Von täglichen Versammlungen, Protesten und Diskussionen fangen die Fotografien das Leben innerhalb der Universitätsmauern lebendig ein, wo Routine und Aufruhr vor dem Hintergrund des internationalen Anti-Kriegs-Studentenprotests ausgetragen wurden.

"1968 war ein Jahr der Instabilität – mit dem andauernden Vietnamkrieg, Studentenprotesten in Paris, der Unterdrückung der Tschechoslowakei durch jene Länder, die vom „Prager Frühling" erschüttert wurden. Amerika erlebte die Ermordungen von Martin Luther King und Robert Kennedy. Andererseits landete die Apollo-Mission im folgenden Jahr auf dem Mond."

1968 war auch das Jahr, in dem ich mit der Fotografie begann. Ich streifte mit einer Kamera durch die Innenstadt von Shinjuku und hielt Menschen und alles, was meine Aufmerksamkeit erregte, fest. Eines Nachts stieß ich auf eine Menge, die in Shinjuku großen Aufruhr verursachte. Ich erfuhr, dass es sich um einen internationalen Anti-Kriegs-Protest handelte. Davor schien mir der Vietnamkrieg nur eine Information aus den Medien zu sein, aber ich spürte seine Realität, nachdem ich mich dem Protest angeschlossen hatte. Als das Suchlicht der Bereitschaftspolizei die Helme der Studenten in der wogenden Menge beleuchtete, zitterten ihre Silhouetten heftig. Die Studentenbewegung in Japan wurde zu einer mächtigen Flut, die gegen die Gesellschaft kämpfte.

Um diese Zeit betrat ich zum ersten Mal den Hongo-Campus der Universität Tokio und traf Yoshitaka Yamamoto, der damals Vertreter von Todai Zen-kyoto war. Er inspirierte mich. Er war es, der mich so entschlossen machte, die Todai-Proteste zu dokumentieren. Innerhalb der Barrikaden gab es tatsächlich einen offenen Raum, in den nicht-lokale Studenten, die Allgemeinheit und sogar Gymnasiasten gehen konnten. Seitdem sind nun siebenundvierzig Jahre vergangen, und einige Erinnerungen verblassen – aber Film schafft neue Erinnerung. Der Geist von Zen-kyoto wird wieder zum Leben erweckt."

- Hitomi WATANABE