We Web Keepers

Im Herbst 2022 präsentierten Printed Matter / St Marks we web keepers, eine Fensterausstellung der Künstlerin, Aktivistin, Pädagogin, Geschichtenerzählerin und Kuratorin Lukaza Branfman-Verissimo. Diese Zeitungspublikation mit demselben Namen ist eine Übersetzung und Fortsetzung dieses Projekts; sie beginnt mit einem neuen Essay von Ayana Zaire Cotton.

Zusätzlich zu einem großflächigen Fensterbild umfasste die Ausstellung eine Serie von Papierarbeiten, die im Verlauf von acht Wochen nach und nach an ein Fenster angebracht wurden. Die Werke waren beidseitig bedruckt, mit bemaltem Text zur Straßenseite (einschließlich Beiträgen von Lukaza und anderen, die in der untenstehenden Bibliografie genannt sind) und mit verschiedenen Mustern zur Buchhandlung hin. Diese langsame Ansammlung von Papier ahmte die Ethik und den Lebenszyklus von Anschlagbrettern nach, die selbst öffentliche Orte sind, an denen Menschen Nachrichten austauschen, Forderungen teilen, um Hilfe bitten und ihre Geschichten verbreiten. Das Personal von Printed Matter hängte die Werke zufällig auf und schuf so einen Knoten aus unsequenziertem Text, der auf das East Village hinausblickte, mit erkennbaren Phrasen, aber dem gesamten Textabschnitt verborgen.

Diese Publikation entwirrt diesen Knoten. Hier werden Lukazas Gemälde in ihrer ursprünglichen Reihenfolge präsentiert: entfaltet, satzartig und über die Zeitungspapierseite verteilt wie die Morgenausgabe. Als Erweiterung der Funktionen eines Anschlagbretts ist eine Zeitung ein Werkzeug, um Geschichten schnell und weit innerhalb von Gemeinschaften zu verbreiten. Diese Übersetzung von we web keepers vom Patchwork-Anschlagbrett zur Zeitungsveröffentlichung artikuliert Lukazas Engagement für die Förderung von Praktiken des bewussten Lesens und langsamen Betrachtens neu. Im Schaufenster wurden alle Werke auf einer Ebene präsentiert, doch die Überlappung der Gemälde ließ einige Buchstaben und Wörter außer Sicht. Als Zeitung wird jedoch jedes Stück ungehindert reproduziert, doch beim Umblättern verdeckt der Leser ein Fragment, um zum nächsten zu gelangen. In keiner Form kann man das Ganze auf einmal sehen; man muss sich die Zeit nehmen, genau hinzuschauen.

Ayana Zaire Cottons Essay ist eine Reflexion über Gemeinschaftsverflechtungen, Unterstützungen, Spinnweben und die Förderung von Spiel innerhalb von Begrenzungen. Ihr Beitrag zu we web keepers ist eine tiefgründige Analyse – poetisch und präzise – und eine Erweiterung des konzeptuellen Gitters, das durch Lukazas Arbeit vorgestellt wurde.